Hier habe ich sie nun… eine Leica M. Mir wurde ein Koffer zum testen zur Verfügung gestellt. Darin befindet sich folgender Inhalt:
Leica M (Typ240)
Elmarit-M, 28 mm, 1:2.8
Summicron-M 35 mm, 1:2
Summilux-M, 50 mm, 1:1.4
Macro-Elmar-M, 90 mm, 1:4
Ich wollte rausfinden, ob eine Leica meine Kamera sein könnte. Also, Koffer öffnen und die Leica in die Hand nehmen. Schwer dachte ich im ersten Moment. Aber angenehm schwer. Wir denken ja immer noch, dass eine gute Qualität immer mit einem hohen Gewicht zu tun hat. „Oh, das wiegt aber viel für so ein kleines Teil, das liegt sicher an der hohen Qualität“. Genauso liegt die Leica in der Hand. schwer, nicht zu schwer aber genau so, dass man diesen Eindruck auf den ersten haptischen Metern gewinnt. Eines der kleinen Objektive drauf und mal sehen, was das Menu so hergibt. Wie die meisten wissen, bin ich Canon-User, die ja sicher ein aufgeräumtes Menü haben. Leica hat mich dahin gehend auch nicht enttäuscht. Klares Menu, nur das notwendigste drin. Ich bin zufrieden.
Ein bisschen kommt man sich vor, als ob man als kleiner Junge die Kamera von Vater hin der Hand hat. Keine überflüssigen Knöpfe, hier ein kleines Rad, Auslöser fertig. Wie hier der Werbeslogan damals „reduced to the max“. Das trifft es auch hier. Und sind wir mal ehrlich – das sind schon schicke Geräte. Tolles, zeitloses Design, keine Schnörkel. und seit Ewigkeiten gleiches Erscheinungsbild.
Kommen wir zum fotografieren:
Ich habe die Kamera zurück gesetzt und mich durch die einzelnen Menüs geklickt und sie so eingestellt, als wäre es meine und so machte ich Bilder.. D.h. schwarz/weiß-Modus, etwas schärfer der Kontrast und die Bildschärfe. RAW/Jpg (man weiß ja nie).
Und da war auch schon mein erstes Problem. Ich bin Brillenträger und fotografiere auch durch die Brille (manche Fotografen fotografieren auch gerne drüber, wie ich es mit meiner letzten Brille auch gemacht habe) und da ist dann dieses kleine Messsucherfeld, was es mir schwer gemacht hat, optisch alles auf einen Nenner zu bringen. So waren meine Ergebnisse eher durch Zufall scharf, als dass ich es bewusst gesteuert hätte. Wenn man jetzt noch ein wenig in die Hocke geht und das ist bei meiner Körperfülle nicht einfach, sieht man dieses Feld zwar aber es fiel mir schwer, da einen Einstellung zu finden, die mir SICHER ein scharfes Bild produziert hätte.
Also Kamera mit in Studio, wo mir meine liebe Svenja den Gefallen tat und sich geduldig vor meine Kamera setzte. Ok, gleich bleibendes Licht, alle Einstellungen passen. Jetzt muss es klappen.
Offenblendig funktionierte mal gar nichts. Ein kleiner Wackler und alles war unscharf. Zeit, ISO, Blende alles passte hervorragend, aber ich habe eben nicht gesehen, ob es scharf war oder nicht.
Natürlich habe ich noch das ein oder andere der Objektive probiert, aber immer kam ich zu dem selben Resultat. Fazit:
Die Leica ist ein geiles „Nice to have“, aber es gibt eben auch Gründe, warum man sie bei Sportfotografen selten sieht. Sie macht Spaß, weil man sich beim fotografieren endschleunigen muss. Ich hätte sie gerne als Eigentum in meinem Schrank stehen und sie ab und an zu verwenden, aber dafür sind mir die 3.000€ der Body und das Summilux für knapp 4.000€ einfach zu viel für das was die Kamera kann.